4 Stunden geschenkt

Bei Familie Kopper stehen alle Zeichen auf Zukunft

Verschärfte Gesetze, steigende Anforderungen von Verbraucherseite und wachsende Herausforderung bei den Erzeugerpreisen zwingen den Landwirt stärker als bisher, sich mit dem Thema gesunde und wirtschaftliche Landwirtschaft für heute und morgen auseinander zusetzen. Auch für Familie Kopper und ihrem Milchviehbetrieb ist das ein wichtiges Thema. Den Betrieb aufgeben, modernisieren oder wie weitermachen? Die Betriebsreportage zeigt die Entscheidung.

 

 

In der Oststeiermark in der Nähe von Hartberg in Grafendorf liegt der Fleckviehzuchtbetrieb von Familie Kopper. Aktuell stehen 65 Kühe im Stall – mit einem Herdendurchschnitt von 9.900 kg Milch. Für die Zukunft gewappnet sein, das steht für Familie Kopper an oberster Priorität. Vor diesem Hintergrund haben sie sich entschlossen, ihren Milchviehbetrieb zu modernisieren. Die Vorplanungen begannen und wurden 2015 in die Tat umgesetzt: Familie Kopper erweiterte den Stall, legte sich einen Melkroboter und einen neuen Kälber-Tränkeautomaten zu.

 

 

Investitionen in die Zukunft

 „Wir wollen auch morgen und übermorgen noch einen erfolgreichen Milchviehbetrieb führen“, bekräftigt Josef Kopper, Leiter des Betriebs, seine Entscheidung. Sohn Alexander leistet derzeit noch seinen Wehrdienst ab. Im Anschluss wird er den Betrieb weiter tatkräftig unterstützen. „Wer ernten will, muss säen. Dieses Sprichwort lässt sich auf viele Bereiche ausdehnen. Heißt für mich: Wer in Zukunft noch in der Landwirtschaft wettbewerbsfähig sein will, muss auch für diese investieren. Für mich steht dabei die Milchproduktion im Fokus“, berichtet Alexander Kopper.

Deshalb setzt Familie Kopper auf Modernisierung und hat in einen Melkroboter sowie Tränkeautomaten investiert. Die alte Melktechnik war bereits 20 Jahre alt und hatte 25.000 Betriebsstunden geleistet. „Ein Tränkeautomat ist meiner Meinung nach die logische Ergänzung zum Melkroboter. Milch, die noch nicht geliefert werden kann, wird automatisch in den Milchbehälter des Tränkeautomaten geschleust“, verdeutlicht Josef Kopper.

 

Gesunde Kälber

Ist der „Frischmilchtank“ leer, wird auf dem Betrieb Kopper automatisch mit Pulver weiter getränkt. Hier setzt die Familie auf Sanolac Startino®. Der Automat läuft mit dem Metabolic Sprint Programm. Das bedeutet, die Kälber bekommen die ersten drei Wochen Milch ad libitum.

 

Die Erfahrungen mit dem Metabolic Sprint Programmm sind sehr positiv. „Die Kälber entwickeln sich bestens und sind gesund. Manche Kälber saufen in der dritten Lebenswoche bis zu 20 Liter Milch täglich – da kann man den Jungen direkt beim Wachsen zusehen“, freut sich Josef Kopper. „Und die Aufnahme von Kraftfutter und Heu ist am Ende der Tränkephase viel höher als früher bei der rationierten Tränke“, ergänzt Bernhard Doppelmair, Sano Verkaufsleiter Kompetenzzentrum Österreich.

 

Automatische Zellzahlmessung

Ein großer Vorteil für den Landwirt: Der Melkroboter misst bei jeder Melkung die Zellzahlen. Josef Kopper hat dabei im Laufe der letzten Monate eine eigene Analyse der Zellzahlgehalte entwickelt.

„Die für mich wichtigste Erkenntnis ist, dass nicht jede Kuh behandelt werden muss, die am Tag des Probemelkens erhöhte Zellen zeigte. Jetzt sehe ich individuell die Zellgehalte jeder Kuh bei jeder ihrer Melkungen“, verdeutlicht der engagierte Landwirt. Kühe reagieren bei Ereignissen sofort mit den Zellzahlen, ist seine Erfahrung. „Das Brunstintervall von 21 Tagen kann ich bei vielen meiner Kühe direkt an den Zellzahlkurven ablesen.“

 

Der Betrieb Kopper liefert stets Milch mit S-Qualität von unter 200.000 Zellen und musste seit den letzten 6.000 Melkungen am Roboter nur zwei Euterbehandlungen durchführen. Im Durchschnitt liegt der Betrieb unter 85.000 Zellen.

Außerdem ergeben sich durch den Roboter noch weitere Vorteile: „Für mich ist auch die Zeit vom Melken bis zum Liegen in den Boxen wichtig“, erzählt Landwirt Kopper. Der geregelte Kuhverkehr bewirkt, dass die Kühe von Familie Kopper durch den Melkroboteraustrieb auf den Futtergang kommen und dadurch erst zehn Minuten nach dem Melken zu den Liegeboxen können. „Das gibt den Zitzenschließmuskeln die erforderliche Zeit sich zu verschließen“, zeigt sich Josef Kopper überzeugt.

 

4 Stunden Zeitersparnis

Die neue Technik beweist nicht nur Vorteile für die Tiergesundheit und Kuhkomfort, auch die Arbeitsleistung ist nun effizienter eingesetzt: „Wir sparen uns jetzt dreieinhalb bis vier Stunden Arbeitszeit täglich“, freut sich Josef Kopper. Vor allem nachmittags, wenn am Vormittag gefüttert wurde, beschränkt sich die Arbeit der Landwirtsfamilie auf Kontrollgänge.

Eine Investition, die sich für Familie Kopper gelohnt hat.

 

Betriebsspiegel Betrieb Kopper

 

65 Kühe, davon 62 in Milch (Stallplätze für 80 Kühe)

45 bis 50 Jungvieh, Vermarktung von jährlich 15 Tieren über regionale Zuchtviehmärkte als tragende Kalbinnen

 

9.900 kg Herdenschnitt

Mischration für 25 kg Milch:

Gras- / Maissilage 50 / 50

5 bis 15 % Hafer-GPS

6 kg Biertreber

Rapsextraktionsschrot

 

37 ha Eigentum

3 ha gepachtet

35 ha Wald

12 ha Silomais (seit sieben Jahren pfluglos)

15 ha Futterbaufläche

13 ha Dauergrünland (fünf Schnitte)

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Bernhard Doppelmair
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